Mai Seide
Kirchheim
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Kirchheim

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Die Frühbesiedlung Kirchheims dokumentieren Funde der Jungsteinzeit, Kelten und Römer hinterließen ihre Spuren und anhand alemannischer Reihengräberfriedhöfe ergeben sich Rückschlüsse auf drei alemannische Urdörfer.

Mit der ersten urkundlichen Nennung Kirchheims im Jahre 960 wird gleichzeitig auch die Martinskirche erwähnt, als Kirchheim unter Teck in einem Tausch vom Bistum Chur in den Besitz Kaiser Ottos I. gelangt. Kirchheim unter Teck entwickelt sich im 9. und 10. Jahrhundert zu einem wichtigen Marktort, eine wirtschaftliche Bedeutung, die Kirchheim unter Teck als Mittelzentrum heute noch hat.

Als um 1060 die Zähringer am Albvorland Fuß fassen, wird durch dieses Geschlecht, mehr noch durch die Nebenlinie der Herzöge von Teck, für rund 300 Jahre das Geschick des Kirchheimer Raumes bestimmt.

Zwischen 1220 bis 1230 erheben die Teckherzöge den Marktort zur Stadt, die Ende des 13. Jahrhunderts alle Funktionen einer mittelalterlichen Stadt aufweist.

Als im 14. Jahrhundert, bedingt durch den wirtschaftlichen Niedergang, die Herzöge von Teck Stück für Stück ihrer Herrschaft verkaufen müssen, gelangt Kirchheim 1381 an die Grafen von Württemberg.

Das 16. Jahrhundert bringt nach der Rückkehr Herzog Ulrichs für die Stadt den Ausbau zur Landesfestung. Belagerungen, Einquartierungen, Plünderungen und Seuchen bleiben als Folge des 30jährigen Krieges nicht ohne Spuren. Die gravierendste Zäsur bildet freilich der große Stadtbrand von 1690, der Kirchheim unter Teck bis auf wenige Gebäude in Schutt und Asche legt.




Kirchheim unter Teck im Jahre 1683

Aquarell aus dem Forstlagerbuch des Ingenieurs Andreas Kieser (1618-1688). Die Ansicht zeigt Kirchheim von Westen mit den im 16. Jahrhundert geschaffenen Befestigungsanlagen. Außerhalb der ummauerten Stadt die Außenanlagen mit Brücken und Mühlen. Das Schloss im Vordergrund ist in die Stadtmauer integriert. Links ist die Martinskirche, in der Mitte der Turm des alten Rathauses sichtbar. Gegenüber dem Oberen Tor steht rechts das alte Forsthaus. (Original: Hauptstaatsarchiv Stuttgart H 107/7 Nr. 5)





Die Anfänge der Industrialisierung liegen für Kirchheim unter Teck schon im 18. Jahrhundert. Der 1819 eingerichtete Wollmarkt, einer der größten des Landes, begünstigt die Ansiedlung weiterer Textil- und Färbereibetriebe. Die Privateisenbahn Unterboihingen - Kirchheim, die Erste in Württemberg, bringt der Stadt 1864 den Anschluss an das wichtigste Verkehrsnetz des 19. Jahrhunderts. Auch die Metall verarbeitende Industrie findet rasche Verbreitung.

Zwei Verwaltungsreformen bringen 1935 und 1974 mit den Eingemeindungen von Ötlingen und Lindorf sowie von Nabern und Jesingen die Verbindung zur größeren Einheit. Nach dem Zweiten Weltkrieg strömen in die unzerstörte Stadt rund 7000 Heimatvertriebene und Flüchtlinge. In den folgenden Jahrzehnten vollzieht sich ein wirtschaftlicher Aufschwung. Neue Industriegebiete entstehen, die Verkehrsverhältnisse werden verbessert, zahlreiche Wohngebiete ausgewiesen und Schul- und Sportstätten errichtet.